Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
(Antoine De Saint-Exupery)
Biodynamische Craniosacral-Therapie
Die biodynamische Form der Craniosacral-Therapie hat mich sofort angesprochen und ich habe begonnen, sie intensiv zu studieren. Ganz sanft nur mit leichtem Druck legt der Therapeut die Hände an bestimmte Körperstellen und spürt die Gesamtbewegungen im System. Ganz fein kann er auf das Pulsieren lauschen und feststellen, wo der Energiefluss gestört ist. Feine Impulse lassen der Einschränkung Zeit, sich zu entspannen. Es geht ein Aufatmen und ein sich Niedersinkenlassen durch den Körper. Nach Lösen der Alltagskompensationen geht es in noch tiefere Entspannung und das, was sich jetzt zeigt, klopft an, um angeschaut zu werden. Die Akzeptanz dessen was ist, gibt Erleichterung. Ja, so ist es im Moment! Und es darf sein. Durch verbale Begleitung kann das, was aufgetaucht ist, integriert werden und alle Gewebe, Organe, Muskeln, Knochen, Blut können wieder im Einklang schwingen, wie bei einem gut eingestimmten Orchester. Es kann eine entspannte Leichtigkeit gespürt werden.
Die Craniosacrale Therapie gilt als Teilbereich der Osteopathie, deren Begründer Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) ist. Er hob hervor, wie wichtig es ist, sich auf das Gesunde im Menschen zu konzentrieren anstatt auf die Krankheit.
Der amerikanische Osteopath Dr. William Garner Sutherland (1873-1954) forschte weiter und nannte es Osteopathie im sakralen Craniofeld.
Der Arzt und Osteopath Dr. John E. Upledger (1932-2012) wählte dann in den 70iger Jahren den Begriff Craniosacrale Therapie. Sie setzt sich aus den Begriffen Cranium=Schädel und Sacrum=Kreuzbein zusammen. Diese sind über die harte Hirnhaut miteinander verbunden, denn Schädel und Wirbelsäule sind von innen mit Membranen ausgekleidet, die aus den Hirn- und Rückenmarkshäuten gebildet werden. In ihnen fließt die Cerebrospinalflüssigkeit auch Liquor genannt, die als Schutz, Versorgung und Schlackenabtransport für unser Zentrales Nervensystem gilt.
Meiner Erfahrung nach gibt es neben dem Atemrhythmus und dem Herzschlag noch einen anderen Rhythmus im Körper, den man als Breath of Life oder als Lebensatem bezeichnen kann. Dieser ist als feine Bewegung im ganzen Körper, allen Organen, Geweben, Muskeln, Gelenken und Knochen, sowie über fasziale Verbindungen zu spüren. Stress, Spannungen, Funktionsstörungen, Traumata, blockieren oder verändern häufig den freien Fluss der Lebensenergie. Da Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden, spielen hier auch geistige und seelische Faktoren eine große Rolle, ebenso wie alles was vor und während der Schwangerschaft, während der Geburt oder danach geschehen ist.
Kann die Lebensenergie wieder frei fließen, wird Erleichterung, Entspannung und innere Ruhe erlebbar.